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Liebe Leserinnen und Leser, der Mensch steht immer wieder vor der Frage nach seiner Identität. Das Buch „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ des Pop-Philosophen Richard David Precht führte wochenlang die Spiegel-Bestsellerliste an. Precht war offensichtlich nicht der Einzige, der wissen wollte, wer er ist. Wir Bayern wissen das natürlich längst: Mia san mia. Dieser Spruch beschreibt die bayerische Identität, auch wenn er nicht, wie gern behauptet, vom FC Bayern stammt. Noch nicht einmal aus Bayern – er stammt aus Österreich. Völlig identisch mit sich selbst grüßt Ihre |
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Inhalt: |
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Digitale
Identitäten |
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Die Nummer mit der Nummer Der Staat will schon immer möglichst viel über seine Bürger*innen wissen. Das kann sinnvoll sein. Wüsste er zum Beispiel sämtliche Kontonummern, hätte er die Energiepauschale direkt überweisen können. Damit so etwas einfacher wird, soll die Steueridentifikationsnummer mit den Kontodaten zusammengeführt werden. Eine riskante Angelegenheit. Wenn nämlich die Steuer-ID zu einer Bürgernummer wird, die auf Grundlage des Registermodernisierungsgesetzes sämtliche Informationen aus bisher getrennten Datenbanken verknüpft, entsteht ein Datenvorrat, der bei Politik und Behörden Begehrlichkeiten weckt. Bei Hackern erst recht. Obendrein verstößt das Vorhaben womöglich gegen die Verfassung. |
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Nur mit
Plastik Noch gibt es in Deutschland keinen digitalen, also un-körperlichen Ausweis oder Führerschein. In Fürth bastelt man derzeit wieder einmal am digitalen Führerschein, doch bis der wirklich kommt, wird es dauern. Als Personalausweis gilt nach wie vor nur die Plastikkarte, die Polizei akzeptiert bei Kontrollen keine App. Im Personalausweis steckt zwar schon seit 2010 ein Chip für die eID, mit der man sich elektronisch ausweisen kann. Das geht nur online, zum Beispiel für Anträge bei Behörden. Ob es da viel bringt, wenn Mitte 2023 die Smart-ID, also die eID fürs Smartphone kommt, wird man schon fragen dürfen. Denn auch die gilt ja nur online. |
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Bitte
ausweisen! Hätte es damals schon eine Ausweispflicht gegeben, wären die sieben Geißlein wohl ungefressen davongekommen. Einen Ausweis zu fälschen ist jedenfalls schwieriger, als Kreide zu fressen und die Pfote ins Mehl zu tauchen. Heute soll man an allen möglichen Stellen den Ausweis vorlegen, bei Kaufverträgen, beim Warenumtausch, in der Postfiliale und im Hotel. Oder beim Buchen einer Reise, wo die Ausweiskopie dann auch mal in den Händen Krimineller landet. Offiziell dürfen nur wenige Stellen den Ausweis verlangen. Ihn kopieren oder eine Online-Verifizierung fordern darf auch nicht jeder. Sich mit einem Blick in die Kamera online auszuweisen, ist nicht die beste Idee: Video-Ident lässt sich leicht hacken. |
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Echt jetzt? Damit das Hotel Ihre persönlichen Daten nicht versehentlich weitergibt oder Ihr Ausweis vielleicht sogar im Darknet verscherbelt wird, rücken Sie ihn am besten gar nicht erst heraus. An der Rezeption sollen Sie ihn aber vorlegen? Da tut es problemlos ein Fantasieausweis, die Dame hinterm Tresen ist schließlich keine Behörde. Die Lösung: der Lichtbildausweis von Digitalcourage. Auf dem Foto für diesen Ausweis brauchen Sie nicht mal biometrisch zu gucken. |
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Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per E-Mail an die Redaktion.
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Neumarkter Str. 22, 81673 München Tel. +49 89 59977 421, hans.sterr@verdi.de, https://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |