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Liebe Leserinnen und Leser, manchmal muss der Mensch zu seinem Glück gezwungen werden. Macht er partout nicht freiwillig, was die Politik für richtig hält, soll er wenigstens ausdrücklich widersprechen. Neudeutsch heißt das Opt-out-Lösung. Es ist ein bisschen so, als stünde das Bier auf dem Tisch, noch bevor Sie richtig sitzen. Wollen Sie keines, hätten Sie das dem Kellner vorher sagen müssen. Bestimmt gibt‘s für sowas bald eine App, und wenn Ihnen „Bier abwählen“ zu umständlich ist, freut sich der Wirt. Was das mit Digitalisierung zu tun hat? Das Bier nichts. Aber das Opt-out, bei der elektronischen Patientenakte. Die schwächelt nämlich noch immer, weiß Ihre |
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Inhalt: |
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Der Roboter, dein
Freund und Pfleger |
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Vom Frankfurter Hinken Roboter im Operationssaal sind Alltag. Als Assistenten. Allein operieren können sie nicht, weil während einer Operation viel zu viele Entscheidungen getroffen werden müssen. Im Roboterboom der 1990er Jahre war man da zu optimistisch. Der Robodoc operierte in Frankfurt 1.200 Patienten pro Jahr am Hüftgelenk. Das ging gründlich schief. Viele Patient*innen konnten nach der Operation nicht mehr richtig laufen, man sprach vom „Frankfurter Hinken“. Nach zahlreichen Schadensersatzklagen wurde der Robodoc aus dem Verkehr gezogen. |
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Krankschreibung und
Rezept Mit der elektronischen Krankschreibung geht es voran. Seit dem 1. Januar muss der Chef sie digital entgegennehmen, also bei der Krankenkasse abrufen, sobald Sie sich krank melden. Einige Unternehmen sind skeptisch, sie fürchten mehr Aufwand. Aber das dürfte sich einrenken. Schwieriger ist es beim E-Rezept. Mit der Installation der erforderlichen Technik sind offenbar Apotheken weiter als Arztpraxen. Bis Patient*innen das E-Rezept nutzen können, seien erst einmal technische Hürden zu überwinden, schreibt der Bundesdatenschutzbeauftragte. Noch habe kaum jemand die nötige PIN für die elektronische Gesundheitskarte. |
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Ungeliebte ePA Was ist nun eigentlich mit der ePA, der elektronischen Patientenakte? Seit 2021 kann man sie bei der Krankenkasse beantragen. Das haben bis zum 13. Januar 2023 gerade mal 0,7 Prozent der Bevölkerung getan. Weil es kompliziert ist. Man braucht ein Smartphone – nicht jedes ist geeignet –, eine App und die PIN für die Gesundheitskarte. Für diese muss man sich identifizieren, entweder elektronisch oder in der Geschäftsstelle der Krankenkasse. Und außerdem: Wem nützt die ePA? Patient*innen vielleicht bei einem Notfall oder für eine Zweitmeinung. Wichtiger ist sie Ärzten und Krankenkassen. Künftig also mit Opt-out. Rechtlich zulässig dürfte das sein, zitiert die Ärztezeitung ein Gutachten. Ein heißer Tipp für die Verantwortlichen: Macht das Opt-out mindestens so kompliziert wie bisher das Opt-in. Dann verbreitet sich die ePA garantiert wie von selbst. |
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Echt jetzt? Solange es mit dem elektronischen Rezept noch nicht recht klappt, dürfen Apotheker*innen sich auf eine Neuerung freuen: eine KI, die handgeschriebene Rezepte entziffert. Wie gefährlich die eigene Handschrift auf einem Rezept sein kann, erfuhr ein Mann, der sich jahrelang als Arzt ausgegeben hatte. Bis er aufflog – weil seine Patientin das Rezept lesen konnte. Der Postillon berichtet. |
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Neumarkter Str. 22, 81673 München Tel. +49 89 59977 421, hans.sterr@verdi.de, https://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |