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Liebe Leserinnen und Leser, vor 100 Jahren hat der Satiriker Henry Louis Mencken gesagt: "Für jedes menschliche Problem gibt es eine Lösung: elegant, einleuchtend – und falsch.“ Das stimmt heute noch. Nehmen wir den Tankrabatt. Das Problem: Autofahren wird teurer. Die Lösung: Der Staat macht Benzin billiger. Elegant, einleuchtend – und falsch. Wegen der Folgen. Die Leute fahren dann ja womöglich noch mehr Auto und schaden damit weiter dem Klima. Was das mit Digitalisierung zu tun hat? Auch in der Digitalisierung glauben viele an einfache Lösungen. Algorithmen werden angeblich mit jedem gesellschaftlichen Problem fertig, wenn sie nur genügend Daten zum Trainieren hatten. Das ist so elegant wie einleuchtend. Und häufig falsch, also ein dankbares Thema für Ihre stets kritische Ihre |
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Der Staat liest mit |
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Mehr Strom
fürs Klima Das Problem: Unser Umgang mit Energie schadet dem Klima. Die Lösung: künstliche Intelligenz. Oder ist, wie Linus Steinmetz von Fridays for Future meint, schon allein das Internet die Lösung, weil es Fahrten und Flüge spart? KI jedenfalls könne den Klimawandel bekämpfen, fasst die Bertelsmann-Stiftung in ihrem Newsletter (2. Absatz) eine Studie von 2019 zusammen. Kritiker wenden allerdings seit Jahren ein, dass KI Unmengen von Strom verbraucht, weil sie auf Unmengen von Daten trainiert werden muss. Aber wenigstens gibt es inzwischen Kriterien, an denen sich messen lässt, ob KI der Umwelt eher nützt oder eher schadet. |
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Gesundheitsdatensammlung Das Problem: Die Forschung braucht Gesundheitsdaten. Die Lösung: Bis Oktober 2022 müssen die gesetzlichen Krankenkassen die Daten ihrer Versicherten in einer gemeinsamen Datenbank speichern. So verlangt es das Digitale-Versorgung-Gesetz von 2019. Die Daten werden zwar pseudonymisiert, doch wer auch nur ein wenig davon versteht, kann sie wieder zuordnen. Eigentlich müssten alle Versicherten gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind, dass ihre Daten in einer zentralen Datenbank landen. Auch hier gilt schließlich die Datenschutzgrundverordnung. Geplant ist das aber nicht. Und: Gesundheitsdaten von 73 Millionen Versicherten lassen sich wunderbar zu Geld machen – was passiert also, wenn Hacker die Datenbank knacken? Bürgerrechtler*innen haben inzwischen gegen das Gesetz geklagt. Sie fordern mehr technische Sicherheit und die Möglichkeit, ihre Daten für sich zu behalten. |
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Echt jetzt? Das Problem: Das Kind hilft nie im Haushalt. Die Lösung: ein Smart-Home-Netzwerk auf der Blockchain, welches fürs Aufräumen Punkte vergibt. Die tauscht das Kind nach getaner Arbeit in Geld um oder in Computerzeit. Die Eltern könnten doch einfach das Fernsehen verbieten, bis das Zimmer aufgeräumt ist, schreibt Vice und notiert 41 weitere Beispiele, die zeigen: Nicht immer ist Technik die beste Lösung. Noch nicht einmal die Blockchain. |
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Neumarkter Str. 22, 81673 München Tel. +49 89 59977 421, hans.sterr@verdi.de, https://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |