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Liebe Leserinnen und Leser, klar, Internetsicherheit ist wichtig. Schließlich lauern überall Cyberkriminelle. Es soll tatsächlich Leute geben, die ihr Passwort dreimal im Jahr ändern. Sie nehmen vermutlich auch die Treppe und putzen dreimal täglich Zähne. Normal ist das nicht. Normal sind Passwörter, die man sich leicht merkt. Oder schwierige Passwörter auf einem Zettel unterm Mauspad. Das ist wie der Haustürschlüssel unter der Fußmatte – eine Einladung an alle, die Böses im Schilde führen. Wie weit sie damit kommen und woran das liegt, betrachtet heute Ihre |
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Corona ist an allem
schuld |
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Sicherheit als Geschäft Die Sicherheitsfirma Armor hat sich im Darknet umgesehen und festgestellt: Passwörter für remote working werden immer billiger gehandelt, es gibt sie schon für 14 Euro. Wer Sicherheitssysteme verkauft, malt eine derartige Bedrohung natürlich gern in besonders düsteren Farben. Völlig unbegründet ist das nicht, wie die jüngste Untersuchung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt: Jeder Zehnte schützt sich überhaupt nicht. Ein Viertel aller Befragten wurde im Netz schon betrogen oder hat sich Schadsoftware eingefangen, in zwei Dritteln der Fälle mit finanziellen Folgen. |
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Schwachstelle Mensch 1234 ist die häufigste PIN, 123456 das häufigste Passwort. Seit Jahren ist das so, trotz aller Ratschläge von Sicherheitsexperten. Wer will sich schon immer wieder neue und womöglich schwierige Passwörter merken? Wenn das System eine Passwortänderung verlangt, dreht man halt an der letzten Ziffer. Hannover5 statt Hannover4, das muss bis zur nächsten Änderungsaufforderung genügen. Diese Unzulänglichkeit des Menschen hat endlich auch das BSI erkannt und rät nicht mehr zum Passwortwechsel. Stattdessen zum Passwortmanager. Für den brauche man nur ein einziges Passwort. Ein möglichst kompliziertes. Klauen lassen darf man es sich natürlich nicht, denn dann hätte der Angreifer alle Passwörter auf einmal. Es bleibt schwierig. |
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Die bösen
Russen Selbstverständlich gibt es jede Menge Sicherheitstipps, von der dicken Cyberfibel über Checklisten bis zum Erklärfilmchen. Digitalcourage dürfte die erste Organisation gewesen sein, die zur digitalen Selbstverteidigung aufrief. Aber hilft das? Als 2017 WannaCry weltweit die Netze lahmlegte, sagte der YouTuber Henrik Huth: „Manchmal fühlt man sich als ITler wie ein Schafhirte. Allerdings sind die Schafe betrunken. Und brennen. Und klicken überall drauf.“ Und fangen sich dabei Erpressersoftware ein, wäre zu ergänzen. Die Erpresser stammen nicht selten aus Russland. Opfer sind fein raus, wenn sie einen russischen Pass haben. Der entsperrt alles, ganz ohne Lösegeld. Wie das geht, berichtete Linus Neumann beim 36. Kongress des Chaos Computer Clubs (ab Min 22). Wenn Sie Zeit haben, sehen Sie sich Neumanns Vortrag ganz an. Es lohnt sich. |
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Echt jetzt? Also am besten Hacker werden und sich nach zwei, drei aufregenden Berufsjahren mit den ergaunerten Millionen auf eine Insel in der Südsee zurückziehen? Die Wirklichkeit sieht anders aus. Forscher des Cambridge Cybercrime Centre haben herausgefunden, dass Cyberkriminalität in der Regel ein langweiliges Massengeschäft ist. Öde wie jeder andere Bürojob, noch dazu schlecht bezahlt. Mit Computern gebe es „gesellschaftlich nützlichere, gut bezahlte und weitaus spannendere Dinge“ zu tun. Legal. |
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Schwanthalerstraße 64, 80336 München Tel. +49 89 59977 2102, hans.sterr@verdi.de, http://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |