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Liebe Mehrheitsbevölkerung, wir sind Rassisten. Die einen schamlos wie Thilo Sarrazin und Björn Höcke, die anderen, ohne es auch nur zu ahnen. Die sozialen Medien sind voller Hass und Hetze, voller Spinner, die sich im Internet radikalisiert haben. Doch die meisten Deutschen würden von sich sagen, dass sie nicht rassistisch sind. „Rassistisch, das sind die anderen: die Nazis“, heißt es auf jetzt.de. Wirklich? Wer Exit Racism von Tupoka Ogette liest oder noch besser hört, kann nur zu dem Schluss kommen: Wir alle sind Rassisten. Auch die Redaktion von BayernUp2Date |
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Technik hilft |
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Die dunklen Ecken des Internet Rechtsextremisten kommunizieren über Telegram und haben im Darknet Echokammern wie 8chan. Das Darknet schützt eben nicht nur vom Staat Verfolgte, Whistleblower und Journalisten. Es schützt auch Extremisten und Kriminelle. Hier kann jeder ungestraft den größten Mist verkünden und findet doch für jede noch so abwegige Idee Gleichgesinnte. Der Bericht Das Online-Ökosystem rechtsextremer Akteure beschreibt ab Seite 60 die einschlägigen Plattformen. Das System „könnte zur Radikalisierung von Personen … beitragen“, schließen die Verfasser*innen, und „könnte … der Verbreitung rechtsextremer Ideologien dienen“. Potenziell, wie sie eigens betonen. Man weiß es schlicht noch nicht. |
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Hass auf
Knopfdruck Im Jahr 2017 hat das Londoner Institute for Strategic Dialogue zusammen mit der Initiative ichbinhier e.V. Hasskommentare auf Facebook untersucht. Hass auf Knopfdruck heißt die Studie, deren brisantestes Ergebnis lautet: Wenige bewirken viel. Fünf Prozent der aktiven Accounts waren für 50 Prozent der Hasskommentare verantwortlich. Eine kleine Gruppe – die Autor*innen sprechen von einem Scheinriesen –, die geschickt den Eindruck erweckt, die Mehrheit zu sein. „So finden Hasskampagnen ihren Weg in die Berichterstattung reichweitenstarker Medien einschließlich ihrer Kommentarspalten und können politische Entscheidungsprozesse beeinflussen.“ Bei all dem Hass ist tröstlich: Gegenrede hilft. |
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Jugend in
Gefahr Die Wissenschaft ist sich einig, dass Jugendliche sich leichter beeinflussen lassen als Erwachsene. Genauso einig ist sie sich, dass Studien dazu fehlen. Wo Rechtsextreme es früher mit der Schulhof-CD versuchten, stellen sie Jugendlichen heute im Internet nach. Rechtsextreme Onlinepropaganda in Zeiten von Corona hat jugendschutz.net untersucht. Doch man weiß noch nicht, ob und wie Propaganda im Internet wirkt. Selbst das Forschungsprojekt Radikalisierung im digitalen Zeitalter erkennt vorläufig nur Korrelationen zwischen der Internetnutzung und den extremistischen Ansichten Jugendlicher (S. 65). Dass Radikalisierung mit digitalen Medien besonders schnell geht, zeigt die Psychologin Pia Lamberty am Beispiel von Verschwörungserzählungen. |
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Was tun? Psychologen der Universität Harvard haben einen Test entwickelt, der unbewusste Vorurteile aufdecken soll. Wer sich darauf einlässt, kommt zu überraschenden, womöglich unangenehmen Erkenntnissen. Und nun? Die ZEIT gibt „20 Empfehlungen, um weniger rassistisch zu sein“, der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch erklärt, was es mit politisch korrekter Sprache auf sich hat. Welche Wörter man verwenden sollte und welche besser nicht, haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen in einem Glossar zusammengestellt. Empfehlenswert! |
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Schwanthalerstraße 64, 80336 München Tel. +49 89 59977 2102, hans.sterr@verdi.de, http://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |