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Liebe Leserinnen und Leser, wir wagen es kaum zu sagen: Das Gendersternchen diskriminiert. Geschlechtergerechte Sprache ist nicht nur schwer zu schreiben, sie ist auch schwer zu verstehen. Jedenfalls für Blinde. Die stolpern über Binnen-I und Schrägstrich, Unterstrich und Sterne, wenn sie sich Texte am Bildschirm vorlesen lassen. Was die Vorlesesoftware aus Wörtern mit solchen Zeichen macht, erfordert starke Nerven. Warum, das erklärt Domingos de Oliveira, Berater für Barrierefreiheit. Und wenn man das Vorlesen der Zeichen einfach ausschaltet? Dann hört es sich an, als bestünde die Welt nur aus Frauen. Wir üben uns heute im Spagat zwischen gewerkschaftlicher Genderpflicht und dem eigenen Anspruch, wenigstens diesen Newsletter barrierefrei zu gestalten. Ihre |
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Inhalt: |
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Hilfreiche Technik |
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Digitale Barrieren Digitaler Fortschritt kann auch zum Nachteil werden. Endlich Videos und Podcasts statt langer Texte? Schlecht, wenn Unterzeilen fehlen. WhatsApp bietet Sprachnachrichten? Toll, nur nicht für Gehörlose. Das Bild auf Instagram sagt mehr als tausend Worte? Blinden und Sehbehinderten nicht, weil fast immer der Alternativtext fehlt. Dokumente mit eingebetteten Links sind ebenfalls problematisch, denn da funktioniert das Cursorrouting nicht. Und erst die Software! Kaum haben es Betriebs- und Personalräte in jahrelanger Kleinarbeit geschafft, die hauseigene Software barrierefrei zu machen, kommt ein neues Programm – und schon fangen sie wieder von vorne an. Externe Software muss meist mühsam angepasst werden, denn bei ihrer Entwicklung war Barrierefreiheit eher nicht von Belang. Dabei lässt sich jede Software auf Barrierefreiheit prüfen. Man muss es nur wollen. Solange die neue Software nicht angepasst ist, brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung eine Assistenz oder wenigstens die Gewissheit, dass sie nicht heruntergestuft werden, nur weil die Software zu ihnen nicht passt. Eine Software für Menschen mit Muskelschwäche, die keine Tastatur bedienen können, steht noch auf der Wunschliste mancher Behörde. |
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Was fehlt |
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Echt
jetzt? Elektrofahrzeuge bewegen sich lautlos. Gefährlich ist das für Fußgänger und Radfahrer, noch gefährlicher für Blinde und Sehbehinderte. Die EU schreibt für E-Autos deshalb Warngeräusche vor, die sich zum Beispiel so anhören. Jeder Autohersteller bastle am eigenen Sound, heißt es auf ingenieur.de. Für BMW komponiert sogar ein Hollywoodstar, und zwar einen Sound für den Innenraum des Autos. Damit der Fahrer – wir sind sicher: so ticken nur Männer! – nicht auf das vertraute Motorengeräusch zu verzichten braucht. |
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Verantwortlich: Hans Sterr, ver.di Bayern, Schwanthalerstraße 64, 80336 München Tel. +49 89 59977 2102, hans.sterr@verdi.de, http://bayern.verdi.de Redaktion: Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung. |