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Liebe
Leserinnen und Leser,
mit dem Internet ist es wie mit dem Straßenverkehr: Man weiß, dass es
gefährlich werden kann. Aber deswegen nicht mehr vor die Tür gehen?
Ist auch keine Alternative. Junge Leute sind ja nicht blauäugig. Fast
die Hälfte der 14- bis 24-Jährigen fürchtet
peinliche Posts, und zwei Drittel rechnen damit, im Netz beleidigt
oder beschimpft zu werden. Trotzdem sind sie dort unterwegs. Sie wissen,
worauf sie sich einlassen und sind bestimmt weniger naiv als viele
Eltern. Die stellen gerne Fotos ins Netz, die ihren Kindern später
peinlich sind - und
verletzen damit deren Rechte. Gwyneth Paltrows Tochter hat sich
bei ihrer Mutter beschwert. Gut so, findet
die Redaktion von BayernUp2Date
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Inhalt:
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Der Artikel 13
+ Kartoffeln mit
Smartphone
+ Handys in der Schule
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An-
und abmelden, PDF, Impressum
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Der Artikel 13
Keine Sorge, liebe Eltern: Eure Kinder werden euch nicht verklagen.
Persönlichkeitsrechte interessieren sie wenig. Ihnen geht es um
Kommunikation. Weil die in Gefahr ist, haben sie
in Scharen gegen Artikel 13 der neuen EU-Urheberrechtsrichtlinie
protestiert. Nicht etwa, weil sie Kreativen das Honorar nicht gönnten.
Sie bezweifeln vielmehr, dass den Urhebern nützt, was der Freiheit im
Internet schadet. Profitieren dürften eher die Verlage, selbst wenn
ver.di für Kreative
optimistisch ist. Der oberste deutsche
Datenschützer und andere
Fachleute sehen Artikel 13 (neu: Art. 17) kritisch. Es drohe,
schreibt t3n, „eine Rechtslage, die fast jeden Upload unmöglich
macht und [...] nur noch Uploads von kommerziellem Material erlaubt –
nämlich solches, das von der Plattform lizenziert wurde.“ Dann lasse der
Filter nicht mal mehr ein Selfie durch, schließlich habe das keine
Lizenz. Was wird dann aus Instagram und Youtube?
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Kartoffeln
mit Smartphone
Ein Smartphone haben 99 Prozent der 12- bis 19-Jährigen (S. 8 der
JIM-Studie 2018). Ist das bedenklich? Wovor der
Psychiater Manfred Spitzer und der selbsternannte Hirnforscher
Gerald Hüther seit Jahren so unwissenschaftlich wie medienwirksam warnen, findet die
Drogenbeauftragte der Bundesregierung durch die BLIKK-Studie von 2017
bestätigt: Digitale Medien machen dick und krank. Der Haken an der
Sache: Genau das
belegt die BLIKK-Studie nicht. Zu viel Internet kann problematisch
sein, das wissen natürlich auch junge Leute. Und richten sich danach.
Die TU Chemnitz hat das kürzlich in einer
Studie zu Digital Detox gezeigt. Und eine junge Redakteurin hat
ausprobiert, wie ihr
fünf Tage Auszeit bekommen. Wichtigste Erkenntnis: Der Mensch kann
zwar essen, ohne jedes Mal erst den Teller zu fotografieren, doch von
den Freunden ist er abgehängt. Dennoch gibt es keinen Beweis dafür,
dass Smartphones krank machen. Sie seien, befindet
eine neue Studie, in dieser Hinsicht harmlos wie Kartoffeln.
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Handys in der
Schule
Die einen halten das
Handy für die Lösung, weil vielen Schulen technische
Infrastruktur immer noch fehlt. Die anderen würden es am liebsten
ganz verbieten. Der bayerische Landtag hat das Handyverbot Anfang
der 2000er Jahre ins Schulgesetz geschrieben. Damals kamen Handys mit
Kamera auf und
Happy Slapping zog in die Pausenhöfe ein. An Smartphones war noch
lange nicht zu denken. Doch erste Schüler bastelten erste Websites und
luden Fotos und Filme hoch. Dass sie sich strafbar machen, wenn sie
ungefragt Aufnahmen veröffentlichen, bedachten sie nicht. Auch
nicht, welche rechtlichen Konsequenzen Cybermobbing hat. Eine
Schülermutter aus Mecklenburg-Vorpommern rief das Projekt
Law4School ins
Leben, bei dem ganze Klassen im Webinar lernen, wie wichtig es ist, sich
auch im Internet an Gesetze zu halten. Wohin allzu exzessiver
Smartphonegebrauch führt,
besang Sarah Hakenberg schon, als noch nicht einmal das iPhone 5 auf
dem Markt war. Eine
App für Smartphonezombies ist da nur folgerichtig.
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Echt
jetzt?
Hier etwas für den Teil der Generation Internet, der gelegentlich im
Hörsaal sitzt oder bald dort sitzen wird. Man sieht, wie ein Prof in
seiner
Mathevorlesung die digitale Welt mit der analogen versöhnt.
Erstaunlich, was
in kalifornischen Vorlesungen möglich ist. Deutsche Unis dürfen sich
ruhig ein Beispiel nehmen. |
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Termine
- Donnerstag 25. und Freitag 26. April
2019, Passau: „Digitale Bildung. Digitale Haltung“.
14. Internationales For..Net Symposium der Uni Passau.
Programm und
Anmeldung
- Montag 6. bis Mittwoch 8. Mai 2019,
Berlin: „re:publica“, größte Digitalkonferenz
Europas mit rund 50 Prozent Referentinnen im Jahr 2018. Viele
Vorträge werden im Livestream übertragen.
Mehr Infos
- Donnerstag 9. Mai 2019, 17:30–20:00
Uhr, Gewerkschaftshaus Nürnberg: „Hetze und Fakes im Netz“.
ver.di-Workshop.
Infos
- Donnerstag 16. und Freitag 17. Mai
2019, Dortmund: „ver.di-IT-Netzwerkkonferenz 2019“.
Infos
- noch bis 19. Mai 2019, Hamburg: „Out
of Office. Wenn Roboter und KI für uns arbeiten“. Ausstellung im
Museum der Arbeit.
Infos
- Dienstag 21. und Mittwoch 22. Mai
2019, Berlin: „Digitalisierungskongress 2019: Künstliche
Intelligenz – Wer steuert wen?“ Der Kongress ist
ausgebucht, doch es gibt einen Livestream.
Infos
- Mittwoch 22. Mai 2019, 18–20 Uhr,
Frauencomputerzentrum Berlin: #FEMHUBBERLIN: 2.
Netzwerktreffen „Frauen und digitale Bildung".
Infos
Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur
Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per
E-Mail an die Redaktion.
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Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
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Redaktion:
Ursula Walther,
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