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Liebe
Leserinnen und Leser,
als die Staatsministerin für Digitales vorschlug, Grundschulkindern
das Programmieren beizubringen, bekam sie ordentlich Gegenwind. Den
erklärt Douglas Adams so: „Alles, was nach deinem 35. Lebensjahr
erfunden wird, richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge.“
Viele Lehrer und Bildungspolitiker sind über 35 und folglich skeptisch.
Sie dürfen beruhigt sein: Seit unserem ersten
Bildungsnewsletter im April 2017 ist nicht viel passiert. Wir
versuchen dennoch, der Digitalisierung in der Bildung ein paar neue
Aspekte abzugewinnen.
Digital gebildet grüßt die
Redaktion von BayernUp2Date
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Inhalt:
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Digitale Kompetenzen
+ Breitband und BYOD
+ Mit Bildung
Geld verdienen
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An-
und abmelden, PDF, Impressum
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Digitale
Kompetenzen
Seit 2014 gibt es jedes Jahr die
Code Week,
die europäische Woche des Programmierens. Programmieren gilt als
Grundkompetenz, so wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Wiener beginnen
damit im
Kindergarten. Bei uns veranstaltet das Bundesbildungsministerium
zwar einen
Programmierwettbewerb. Hinter den Programmierprojekten für Schulen -
zum Beispiel
calliope oder
WeDo2.0 - stecken aber Unternehmen, nicht die Schulminister. Die
haben 2016 in ihrem
Strategiepapier versprochen, bis 2021 werde „möglichst jede
Schülerin und jeder Schüler jederzeit ... eine digitale Lernumgebung und
einen Zugang zum Internet nutzen können“ (S. 11). Natürlich begleitet
von Lehrkräften, die in Medienbildung fit sind. Das sind sie noch lange
nicht, wie der
Monitor Lehrerbildung zeigt. Auch die technische Infrastruktur hat
einer
Studie der Telekomstiftung zufolge große Lücken.
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Breitband und
BYOD
Digitale Infrastruktur - Breitband und die IT-Ausstattung der Schulen -
kostet. Fünf Milliarden hat der Bund den Ländern versprochen. Ausgezahlt
ist noch nichts, erst müsste das
Grundgesetz geändert werden. Damit sieht es schlecht aus,
Baden-Württemberg mauert. Was aber nützt das schönste digitale
Klassenzimmer, wenn das Netz zusammenbricht, sobald mehr als eine halbe
Klasse online ist? Bei vielen bayerischen Schulen ist das zu befürchten,
wie die
Antwort auf eine Bandbreitenanfrage zeigt (S. 2-4). Immerhin gibt es
bis zu 90 Prozent Zuschuss für die Digitalausstattung bayerischer
Schulen. Doch ewig halten solche Geräte nicht, und da nicht jedes Jahr
Landtagswahl ist, brauchen die Schulen später andere Geldquellen. In
Niedersachsen und
Berlin bringen die Kinder gleich ihr eigenes Gerät mit. BYOD – Bring
Your Own Device. Praktisch für die Schule,
unfair denen gegenüber, die kein Smartphone oder Tablet haben. Mal
ganz abgesehen von der Datensicherheit.
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Mit
Bildung Geld verdienen
Hersteller von Hard- und Software finden Digitalisierung in der Bildung
prima. Verständlich. Ein Schulbuch kann man viele Jahre verwenden. Hard-
und Software sind nach kurzer Zeit überholt und folglich eine sprudelnde
Geldquelle. Und die Weiterbildungsbranche? Man sollte denken, dass ihr
die Kundschaft nicht ausgeht, weil Jobs sich ändern, neue entstehen und
alle ständig dazulernen müssen. Das macht man mittlerweile allerdings
oft auf eigene Faust, per Google und Youtube am heimischen Rechner,
nachzulesen im
Monitor Digitale Bildung zur Weiterbildung. Vielleicht würden
zumindest die Bayern gelegentlich doch ein Seminar belegen, wenn sie
endlich ein
Bildungsfreistellungsgesetz hätten. Die CSU glaubt das nicht, im
Gegenteil: „In vielen Bundesländern mit gesetzlichem
Freistellungsanspruch fällt die Freistellungsquote schlechter aus als in
Bayern“,
schreibt sie. Na dann!
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Echt jetzt?
Digitale Medien machen dick, dumm, aggressiv, einsam, krank und
unglücklich, sagt der Hirnforscher
Manfred Spitzer. Damit füllt er Säle und Buchseiten. Davor war das
Fernsehen böse, noch früher das Kino. Aber Lesen? Eine tolle Sache: regt
die Fantasie an und macht schlau. Kein Wort davon, dass Kinder sich auch
beim Lesen nicht bewegen - dick!, krank! -, mit niemandem reden -
einsam! - und womöglich moralisch gefährdet sind. Das fürchtete man
jedenfalls im 18. Jahrhundert und bekämpfte die
Lesesucht. Neues, schreibt Wikipedia dazu, führe stets zu
„Abwehrreaktionen bei den Besitzern des nun von Entwertung bedrohten
kulturellen Kapitals.“ Klar, die sind ja gewöhnlich über 35.
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Termine
- Montag 24. September 2018, 17 Uhr,
Nürnberg: „Wie Digitalisierung die Arbeitswelt verändert -
verwirrende Begriffe und deren Bedeutung“. ver.di-Seminar.
Infos
- Donnerstag 4. Oktober/Freitag 5.
Oktober 2018, Stuttgart: „Schule und Betrieb vernetzen -
Chancen der Digitalisierung nutzen“ Jahreskongress
berufliche Bildung,
Info und
Anmeldung
- Montag 8. Oktober bis Donnerstag 11.
Oktober 2018, Nürnberg:„itsa 2018“, Fachmesse für
IT-Sicherheit.
Infos
- Freitag 12. Oktober - Montag 22.
Oktober 2018, Nürnberg: „Nürnberg Digital Festival 2018“
(früher: Nürnberger Webweek)
Infos
- Montag 29. Oktober 2018, 17 Uhr,
Nürnberg: „Digitalisierung und Handlungsmöglichkeiten für
die betriebliche Interessenvertretung“. ver.di-Seminar.
Infos
- Montag 29. Oktober - Freitag 2.
November 2018, Bielefeld: „Gemeinwohl 4.0: Wir gestalten
unsere digitale Gesellschaft von morgen“. ver.di-Seminar.
Info und Anmeldung
Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur
Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per
E-Mail an die Redaktion
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Hans Sterr, ver.di Bayern,
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
hans.sterr@verdi.de,
http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther,
uwa-bayernup2date@web.de
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