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Liebe
Leserinnen und Leser,
Bayern erhält ein neues Polizeiaufgabengesetz. Dahinter steckt die
europäische Datenschutzgrundverordnung, die auch Straftätern den Schutz
persönlicher Daten garantiert. Nun müssen die Länder ihre Gesetze
anpassen. Die bayerische Polizei darf bald die Kommunikation von
Straftätern fälschen und Handgranaten werfen. Das passt zum CSU-Programm
„Sicherheit durch Stärke“ und soll bei der Landtagswahl nach rechts
gerutschte Stimmen zurückbringen. Zum ersten Mal würde dann womöglich
nicht Datenklau, sondern Datenschutz eine Wahl beeinflussen. Gegen den
Datenschutz spricht das nicht, meint
Ihre
Redaktion von BayernUp2Date
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Inhalt:
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Der 25. Mai 2018
+ Das Recht auf
Selbstbestimmung
+ Was machen die mit meinen Daten?
+ Menschen mit Profil
+ Echt jetzt?
+ Termine
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An-
und abmelden, PDF, Impressum
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Der
25. Mai 2018
Ab 25. Mai gilt die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Wer personenbezogene Daten verarbeitet, muss dokumentieren, wie er das
macht. Das ist aufwändig, und Fehler können teuer werden - Bußgeld bis
zu vier Prozent des Jahresumsatzes. “Beweislastumkehr“ ist eines der
Zauberworte. Künftig müssen Unternehmen und Behörden, Organisationen und
Vereine nachweisen, dass der Einzelne der Verarbeitung seiner Daten
zugestimmt hat. Sie müssen die Daten korrigieren oder löschen, wenn er
das fordert, und ihm auf Wunsch mitteilen, was sie über ihn gespeichert
haben. Vorsicht: Bei Facebook können das schon mal
1200 Seiten sein.
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Das Recht auf
Selbstbestimmung
Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, 1983 im
Volkszählungsurteil festgelegt, gilt als Meilenstein des
Datenschutzes. Es bedeutet: Jeder bestimmt selbst, was andere über ihn
wissen und wofür sie dieses Wissen nutzen dürfen. Für das Sammeln
personenbezogener Daten gilt: nicht mehr als nötig, nur für den
genannten Zweck und nur in genau definierten Ausnahmefällen ohne
Einwilligung der Betroffenen. Die Bundesdatenschutzbeauftragte hat die
DSGVO und das daran angepasste Bundesdatenschutzgesetz
auf 259 Seiten beschrieben. Keine leichte Feierabendlektüre. Was
leider noch fehlt: Vorschriften für die elektronische Kommunikation.
Über die
ePrivacy-Verordnung diskutiert das EU-Parlament noch.
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Was machen die mit meinen
Daten?
Wie der
Spiegel berichtet, hat der Städte- und Gemeindebund den Kommunen
kürzlich vorgeschlagen, mit Bürgerdaten Geschäfte zu machen. Nicht mit
denen aus dem Einwohneramt, die ja längst verkauft werden. Um
personenbezogene Daten gehe es nicht. Arbeitgebern allerdings geht es
genau darum. Sie haben ihre Leute gern jederzeit im Blick. Die Technik
gibt das längst her,
berichtet die Hans-Böckler-Stiftung und fordert mehr Datenschutz im
Mitbestimmungsgesetz. Die Bundesregierung überlegt inzwischen,
Blockchaintechnologie in der Verwaltung einzuführen. Daten werden dabei
nicht zentral gespeichert, sondern auf vielen Rechnern. Wie sie damit
das „Recht
auf Vergessenwerden“ gewährleisten will, also das Löschen aller
Daten einer Person, bleibt ein Rätsel.
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Menschen mit Profil
Google und Facebook haben mein Profil? Egal, ich habe nichts zu
verbergen. Werbung klicke ich weg, Filterblasen vermeide ich. Spätestens
beim „Social Scoring“ wird die Sache jedoch sehr persönlich. Das Profil
enthält dann nicht mehr nur Wohnort, Interessen und finanzielles
Potenzial. Es wird mit Wohlverhaltenspunkten angereichert, und das hat
Konsequenzen. Wie totale soziale Kontrolle geht, macht China vor. Nur
wer die Straße sauber hält und regelmäßig die Schwiegermutter besucht,
kriegt noch einen Reisepass oder eine günstige Wohnung. Die Leute finden
das sogar gut, wie die
Süddeutsche Zeitung berichtet. Überwachung und vorauseilendes Wohlverhalten gebe es
längst auch bei uns,
sagte ver.di-Sprecher Hans Sterr kürzlich dem Bayerischen Rundfunk.
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Echt jetzt?
Auch Roboter können Staatsbürger sein. Seit Oktober 2017 hat die
Roboterfrau Sophia einen
saudi-arabischen Pass. Das EU-Parlament streitet gerade über Roboter
als "elektronische
Person". Damit hofft man festlegen zu können, wer für Schäden
haftet. Experten halten die Idee für Science-Fiction-Quatsch. Ob Roboter
dann ähnliche Persönlichkeitsrechte hätten wie Menschen, ist unklar. In
der DSGVO kommen sie jedenfalls nicht vor. |
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Termine
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Freitag 20. April 2018, Stadttheater Bielefeld:
Digitalcourage verleiht die Big Brother Awards 2018.
Livestream ab 18 Uhr, Gäste willkommen.
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Mittwoch 2. Mai 2018, 17:30-19:00 Uhr, Berlin: acatech-Debatte „Arbeit
in der digitalen Transformation“.
Info
und
Anmeldung (bis 18. April)
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Mittwoch 16. Mai 2018, 17 Uhr, Gewerkschaftshaus Nürnberg, 7. OG,
Raum Burgblick: „Digitalisierung in der öffentlichen
Verwaltung“.
Weitere Infos
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Freitag 25. Mai 19 Uhr - Samstag 26. Mai 2018, 17 Uhr, Frankfurt: „Digitalisierung,
Arbeit 4.0 und Grundeinkommen“. Arbeitstagung von Attac
u.a. -
Einladung mit Anmeldung (bis 12. Mai)
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Sonntag 3. Juni 19 Uhr – Freitag 8. Juni 2018, 12:15, Hattingen: „Wenn
die Fabrik auf den Schreibtisch passt: Wie Computer und Internet
Arbeits- und Produktionsbedingungen verändern“ DGB-Seminar.
Info zum Seminar (mit Themenplan und Anmeldung)
Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur
Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per
E-Mail an die Redaktion
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Impressum
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Verantwortlich:
Hans Sterr, ver.di Bayern,
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
hans.sterr@verdi.de,
http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther,
uwa-bayernup2date@web.de
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