|
|
Liebe
Leserinnen und Leser,
die
Süddeutsche hat im Koalitionsvertrag unserer endlich regierenden
Regierung 290 Mal das Wort „digital“ entdeckt, von Robotern, künstlicher
Intelligenz und Blockchain gar nicht erst zu reden. Digitales durchziehe
den gesamten Vertrag. Bringt das was, und wenn ja, für wen? Werfen Sie
mit uns einen Blick auf die Digitalisierungspläne der Bundesregierung.
Ihre
Redaktion von BayernUp2Date
|
|
Inhalt:
+
Der Koalitionsvertrag
+ Wer macht's?
+ Calliope und das Fliewatüüt
+ Kupfer oder Glas
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An-
und abmelden, PDF, Impressum
|
|
|
Der
Koalitionsvertrag
Der Einstieg ins Digitalisierungskapitel des
Koalitionsvertrags ist wolkig: „Die Digitalisierung bietet große
Chancen für unser Land und seine Menschen ... Wir wollen unser Land zu
einem starken Digitalland entwickeln.“ Und dann, sehr konkret: Bis 2025
kommt ein „rechtlich abgesicherter Anspruch auf schnelles Internet“ für
alle (S. 38), der die Netzbetreiber nach
Ansicht der Südwestpresse auf Trab bringen wird. Wie er aussieht,
muss geklärt werden, ebenso der rechtliche Rahmen für mobiles Arbeiten
und den Beschäftigtendatenschutz (S. 12). Geld gibt es auch: 500
Millionen für E-Government (S. 45), die schon von der Vorgängerregierung
angekündigten fünf Milliarden für den Digitalpakt Schule (S. 11) und
zehn bis zwölf Milliarden für Gigabitnetze (S. 12).
|
|
Wer macht’s?
Digitalisierung betrifft alle, da sind sich die Koalitionäre einig.
Deshalb gibt es kein eigenes Digitalministerium. Jedes Ministerium ist
irgendwie zuständig, das eine mehr, das andere weniger. Gebündelt werden
die Aktivitäten im Kanzleramt, beim neuen Kanzleramtschef Helge Braun.
Die ebenfalls neu installierte Digital-Staatsministerin Dorothee Bär,
von der Funktion her Staatssekretärin, arbeitet ihm zu.
Wirtschaftsverbände fordern trotzdem in einer Petition
einen richtigen Digitalminister. Warum das keine gute Idee wäre,
sagt Christian Djeffal vom Alexander von Humboldt Institut für
Internet und Gesellschaft in Berlin.
|
|
Calliope und das
Fliewatüüt
Was macht eine Staatsministerin für Digitales, die weder Budget noch
Stimmrecht hat? Erreicht sie mehr als in vier Jahren
Verkehrsministerium, wo sie für den Breitbandausbau zuständig war? Bär
möchte, dass Grundschulkinder programmieren und Taxis fliegen lernen.
Einige Kinder programmieren bereits, mit dem
von Google gesponserten Calliope mini. Wenn nun sogar ein
Lehrerverband Informatik für Grundschulen fordert, liegt Bär wohl
nicht ganz falsch. Und das Flugtaxi? Die moderne Version des guten alten
Fliewatüüt gibt es demnächst als
Senkrechtstarter mit Autopilot. Doch die tollste Technik bringt
nichts, wenn die Infrastruktur fehlt. In Innenstädten ist schlicht kein
Platz für Flugtaxis, die außerdem auch
nicht mehr können als jede U-Bahn. Also besser doch erst einmal
schnelles Internet für alle?
|
|
Kupfer oder Glas
Technisch ist Glasfaser die Zukunft des schnellen Internets. Helmut
Schmidt forderte
schon 1981 ein Glasfasernetz. Die jetzige Bundesregierung will
nur noch Glasfaser fördern, vor allem für das löchrige Internet auf
dem Land. Glasfaser verlegen ist teuer, zumal bis ins Haus. Auf dem Land
kostet das 100 Euro pro Meter, in der Stadt deutlich mehr. Vorhandene
Kupferkabel mit Vectoring auf akzeptable Übertragungsraten zu bringen
ist billiger und
genügt in vielen Fällen womöglich auch. Für die
Telekommunikationsbranche ist der Breitbandausbau eine Chance: Ein paar
Jahre lang verlegen Leute, deren Jobs die Digitalisierung bedroht, noch
neue Leitungen, dann gehen sie in Rente. Breitband als
Überbrückungstechnologie.
|
|
Echt jetzt?
Wer mit dem politischen Personal in Deutschland nicht zufrieden ist,
sollte einen Blick nach Neuseeland werfen. Dort
kandidiert 2020 vielleicht ein Roboter
für das Amt des Premierministers. Charisma habe der Kandidat zwar nicht,
dafür aber ein unfehlbares Gedächtnis. Wäre das auch etwas für uns? Wir
halten Sie auf dem Laufenden. |
|
Termine
-
Montag 9. April 2018, Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe:
„Lernvideos erstellen und einsetzen“.
Info und Anmeldung
-
Dienstag 10. April 2018, 12:30-18:30 Uhr, Gaszählerwerkstatt
München: Konferenz „Empowerment und Beteiligung in der
agilen Arbeitswelt“.
Info und
Anmeldung (bis 23. März)
-
Donnerstag/Freitag 12./13. April 2018, Berlin: ver.di
Digitalisierungskongress „Gemeinwohl in der digital
vernetzten Gesellschaft: Wir arbeiten dran!“
Info und Anmeldung
-
Montag 16. April 2018, 10-17:30 Uhr, Bildungs- und Tagungszentrum
HVHS Springe, 3. Werkstattgespräch gute digitale Arbeit und
Mitbestimmung: „Digitalisierung und betrieblicher
Datenschutz“
Info und Anmeldung
-
Mittwoch 18. April 2018, 17:30-22:00 Uhr, Berlin:
„Leben.Bildung.Arbeit“. Berliner Gespräch des Münchner Kreises.
Einladung und
Anmeldung.
-
Freitag 20. bis Sonntag 22. April 2018, Brannenburg:
„Wahrheit oder Lüge - Fake-News und die Folgen“. Seminar
des ver.di-Bildungswerks Bayern.
Info und Anmeldung
-
Mittwoch 25. April 2018, 10-17 Uhr, Frankfurt/Main: „Digitale
Arbeitswelten der Zukunft erfolgreich gestalten“. Konferenz des
Projekts „Herausforderung Cloud und Crowd“.
Einladung und
Anmeldung (bis 6. April)
Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur
Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per
E-Mail an die Redaktion
|
An- und abmelden
Hier können Sie sich zu BayernUp2Date, unserem Digital-Newsletter,
anmelden
oder
abmelden
|
|
|
BayernUp2Date als PDF
Im
Archiv finden Sie unseren Newsletter in druckfähigem Layout (PDF)
und als E-Mail-Newsletter
|
|
|
Impressum
|
|
Verantwortlich:
Hans Sterr, ver.di Bayern,
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
hans.sterr@verdi.de,
http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther,
uwa-bayernup2date@web.de
|