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Liebe
Leserinnen und Leser,
Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben keinen Humor. Bevor Sie
jetzt empört auf den Löschknopf drücken, seien Sie versichert: Nicht wir
denken das. Ingo Appelt sagte es neulich dem DGB in einem
Interview. Seine Laufbahn als Comedian habe bei der IG Metall
begonnen, und dort hätte niemand gelacht. Wäre das bei ver.di anders
gewesen? Wir wissen es nicht. Immerhin versichert Appelt im selben
Interview, dass er den Betriebsrat wichtig findet. Womit wir den Bogen
zu unserem Thema geschlagen hätten: zur Mitbestimmung.
Ihnen alles Gute für 2018. Und lachen Sie einfach mal, auch wenn’s
weh tut.
Ihre
Redaktion von BayernUp2Date
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Inhalt:
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Mitbestimmung am
Arbeitsplatz
+ Was sich ändern müsste
+ Zum Weiterlesen
+ Echt jetzt?
+ Termine
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An-
und abmelden, PDF, Impressum
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Mitbestimmung am
Arbeitsplatz
Allein machen sie dich ein, textete die Rockband Ton, Steine,
Scherben im Jahr 1971. Ein Jahr später trat das bis heute fast
unveränderte
Betriebsverfassungsgesetz in Kraft. Es war zwar fortschrittlicher
als das von 1952, enthielt aber längst nicht alles, was die
Gewerkschaften sich gewünscht hatten. Ob es an den bescheidenen
Mitwirkungsrechten liegt, dass immer weniger Betriebe einen Betriebsrat
haben? Auch heute machen sie dich schließlich ein, wenn du allein bist.
Das Bewusstsein dafür scheint aber zu schwinden. Wo Erwerbstätige nicht
erkennen, dass der Betriebs- oder Personalrat ihre Lobby ist, kämpft
dieser auf verlorenem Posten. Wenn die Chefetage ihn dann auch noch als
natürlichen Gegner betrachtet, fragt sich mancher Betriebsrat, wofür er
sich das eigentlich antut.
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Was sich
ändern müsste
Wie Mitbestimmung in Zeiten der Digitalisierung sinnvollerweise
aussieht, hat ver.di im Oktober 2016 in einem
Diskussionspapier beschrieben. Einige Vorschläge sind tatsächlich
ins Weißbuch Arbeit 4.0 gelangt. Bis solche Gewerkschaftswünsche
allerdings Gesetz werden, erst recht die bisher ignorierten, dürfte es
dauern. Spätestens am 25. Mai 2018, wenn Deutschland sein
Datenschutzgesetz der europäischen Datenschutzgrundverordnung angepasst
haben muss, wird sich zeigen, ob die zuständigen Ministerien
„Handlungsbedarf bei den Mitbestimmungsrechten“ erkannt haben, was sie
im Juni 2017 ja zu untersuchen versprachen (siehe „Digitalpolitik
...“, S. 55). Allen, denen das fünfseitige ver.di-Papier zu lang ist,
empfehlen wir das
Interview mit Karl-Heinz-Brandl oder die
Kurzfassung auf der Website des Bundesarbeitsministeriums.
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Zum Weiterlesen
Das letzte Plätzchen ist gegessen, der letzte Glühwein getrunken. Selbst
mit Alexa oder Siri ist kein vernünftiges Gespräch mehr möglich, ganz zu
schweigen von der Familie. Für solche tristen Abende im Weihnachtsurlaub
haben wir ein paar Lektüretipps. Vielleicht lesen Sie ja tatsächlich
einmal alles, was in den
13 Ausgaben von BayernUp2Date verlinkt ist? Speziell zum heutigen
Thema empfehlen wir darüber hinaus die Unterlagen für den Workshop
„Mobile Arbeit und Mitbestimmung“ beim
ver.di-Digitalisierungskongress 2016 sowie alles unter
Mitbestimmung auf der Website der Hans-Böckler-Stiftung. Im
Forschungsbericht „Plattformökonomie
und Crowdworking" vom November 2017 finden Sie auf S. 75/76
unterschiedliche Positionen zur Mitbestimmung, je nachdem, wer gefragt
war. Wenig überraschend finden Arbeitgeber es nicht nötig, dem
Betriebsrat mehr Rechte zu geben. Im Gegenteil. Beim Deutschen
Arbeitgebertag Ende November hieß es sogar, es sei „nicht mehr
zeitgemäß“, wenn Betriebsräte bei der Einführung von Software gefragt
würden. Das
berichtet der DGB, der am Beispiel von Microsoft Office 365 erklärt,
weshalb er das ganz anders sieht.
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Echt jetzt?
Es ist uns nicht gelungen, einen automatischen Betriebs- oder
Personalrat zu finden. Immerhin haben wir
Elbot
entdeckt. Mit diesem Diplom-Humanologen und Experten für menschliche
Unzulänglichkeiten können Sie sich schriftlich unterhalten. Er erklärt
Ihnen zum Beispiel, warum Roboter Windeln tragen. Wenn Sie ihn nach
Betriebsrat oder Personalrat fragen, antwortet er jedesmal etwas anderes
und bildet insofern die Komplexität des Themas Mitbestimmung zutreffend
ab. Sie können mit Elbot zudem wunderbar darüber streiten, wie viel 2
plus 2 ist. Oder 9999 geteilt durch 1. Wenn Sie lange genug durchhalten,
gibt Elbot auf – anders als ein guter Betriebsrat.
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Termine
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Mittwoch 13. Dezember 2017, 17:30 Uhr, München: „Was
bedeutet die Digitalisierung der Arbeit für den Einzelnen?“.
Eine offene Diskussion der Fraunhofer Academy.
Infos und Anmeldung
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Montag 15. Januar 2018, 10-17:30 Uhr, Bildungs- und
Tagungszentrum HVHS Springe, 2. Werkstattgespräch gute digitale
Arbeit und Mitbestimmung: „Qualifizierung für Digital und
digitale Qualifizierung: Welche Berufe und Kompetenzen braucht die
Arbeitswelt 4.0?“
Programm und
Anmeldung
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Montag 16. April 2018, 10-17:30 Uhr, Bildungs- und Tagungszentrum
HVHS Springe, 3. Werkstattgespräch gute digitale Arbeit und
Mitbestimmung: „Digitalisierung und Datenschutz. Welche
neuen und alten Anforderungen gibt es in der Digitalisierung?“
Programm und
Anmeldung
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Verantwortlich:
Hans Sterr, ver.di Bayern,
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
hans.sterr@verdi.de,
http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther,
uwa-bayernup2date@web.de
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